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Stärkenorientierung – Alle PS auf die Strasse bringen

„Volle Kraft voraus“ oder „Alle PS auf die Strasse“… – … alles, was es dazu braucht, haben Sie. Inwieweit setzen Sie das um?

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem VW Polo unterwegs und unter der Motorhaube ein 8-Zylinder mit einem Leistungsvermögen, das einen ungeahnten Fahrspass verspricht. Sie stellen sich vor, wie das jetzt gleich auf der Autobahn sein wird, wenn sie erstmal die Auffahrt hoch sind und auf der A95, eine der wenigen Autobahnen Deutschlands, wo man ab und an auch noch richtig auf die Tube drücken, Ihrem Kraftpaket die Sporen geben kann.

Ok, ich gebe zu, dies ist eine Macho-Analogie, aber für unser Thema hier sollte sie als Metapher ganz gut passen.

Zurück zur Geschichte. Sie also die Auffahrt rauf und dann: Gib’s ihm. Die 8 Zylinder entfesseln Höllenkräfte, die den Polo zu zerreißen drohen. Der Kleinwagen ist schon bei 150km/h kaum mehr in der Spur zu halten. Die Vibrationen der Karosserie schütteln Sie durch und Sie müssen befürchten, jeden Moment die Kotflügel zu verlieren.

Das war’s dann auch schon mit der schönen (Männer-)Idee, endlich mal richtig vorwärts zu kommen und Sie drosseln Ihre Maschine frustriert auf zahme 150km/h, wohl wissend, dass Sie vielleicht gerade mal 50% Ihres Potenzials nutzen können. Freude und Spass inbegriffen.

Warum erzähle ich diese fiktive Geschichte?

Weil sie real ist, wenn wir sie in einen anderen Kontext portieren und zwar in den Arbeitsalltag sehr vieler Menschen in Unternehmen.

Sie kennen das Bonmot – oder sollte man eher sagen: Mauvais-Mot: Als Tiger gestartet, als Bettvorleger geendet. Unser 8-Zylinder-Polo.

Wenn Sie sich umschauen in Ihrer Mannschaft: Wie überzeugt sind – auf einer Skala von 1 – 10 -, dass Ihre Leute alle ihre PS auf die Strasse bekommen, dass sie hart am Wind segeln und allein und im Team volle Kraft voraus das Unternehmen nach vorne bringen wollen, hochmotiviert, mit Lust auf Leistung und durch nichts davon abzubringen, voller Freude auch Hindernisse überwinden, die sie nur als reizvolle Herausforderungen wahrnehmen?

Hola, werden Sie vielleicht denken, jetzt geht’s aber durch mit ihm. Jetzt verliert er gleich die Kotflügel.

Ok, worauf will ich hinaus.

Es ist sehr einfach: Menschen sind einzigartig. Wirklich. Die Weisheit der Binse, oder? Niemand, absolut niemand, ist wie der Mensch neben ihm oder irgendein Mensch unter den mehr als 7 Milliarden, die aktuell diesen ‚noch‘ schönen Planeten bevölkern und jeden Tag nur eines versuchen: Nützlich zu sein, Freude zu haben, gesehen und geachtet – vielleicht sogar geliebt – zu werden, spüren und sagen zu können, dass das alles doch wirklich Sinn macht, Teil von etwas Größerem zu sein und einfach nur ein Spur zu hinterlassen. Ist das nicht eine faszinierende und – wenn wir mit uns selbst ganz ehrlich sind – reale Vorstellung?

Das könnte man vielleicht auch als Quellen unserer intrinsischen Motivation bezeichnen, also der Motivation, die wir alle vom allerersten Moment unseres Lebens an mitbringen und die sich lange und immer wieder ihren Weg sucht, so lange, bis -na ja – wir hatten das schon… der Tiger zum Bettvorleger gemorpht ist bzw. wurde. Und körperlich zwar anwesend, faktisch jedoch in freizeitorientierter Schonhaltung dem Feierabend entgegendämmernd, wo er dann wirklich alle PS auf den Boden zu bringen gedenkt.

Und wenn Sie jetzt denken: Na ja, Menschen sind halt so. Immer den einfachen, bequemen Weg. Und irgendwann hab’ ich auch keine Lust mehr, Hunde zum Jagen zu tragen. Ja, dann haben wir da ein offensichtlich recht konträres MindSet. Dann lohnt ein Weiterlesen nicht wirklich. Sie entscheiden. Immer.

Don Clifton, ein Psychologe und Manager bei Gallup (www.gallup.com) hatte sich schon vor ein paar Jährchen in der Betrachtung dieser Realitäten die Frage gestellt, warum das so ist, wie es sein kann, dass Menschen sich offenbar im Job nicht so richtig ausleben können, so wie sie das vielleicht wirklich wollen und im Grunde auch könnten – wenn Sie denn dürften.

Wenn ihr 8-Zylinder vielleicht in einer passenden Karosserie mit hochgeschwindigkeits-optimiertem Fahrwerk etc. verpackt wäre oder wir das in diese Richtung bringen könnten.

Gallup hat in den letzten Jahrzehnten weltweit und interkulturell sehr viel darüber geforscht, welche Rahmenbedingungen Menschen brauchen, um mit all ihrer intrinsischen Motivation nicht nur da zu sein, sondern wirklich zu performen. 

Bekannt geworden ist der Engagement-Index, der u.a. die emotionale Bindung von Menschen ans Unternehmen misst. 

Und diese emotionale Bindung, die auch einiges mit dem 8-Zylinder zu tun hat, korreliert eben auch mit den Chancen, das jeweils einzigartige Leistungsvermögen auch wirklich in wirksames Handeln umsetzen zu können.

Don Clifton hat einen Ansatz entwickelt, der auf menschliche Talente und Stärken fokussiert und hat im Zuge jahrelanger intensiver Forschung – auch das weltweit und interkulturell – mit sehr vielen Menschen auf empirischem Weg 34 Talente differenziert.

Diese Talente definieren den einzigartigen Ausdruck von Menschen, beeinflussen massgeblich die Art, mit dem, was wir Wirklichkeit nennen, auf eine je einzigartige Art und Weise umzugehen und sich seinen Weg als Tiger zu suchen.

Wenn es uns als Führungskräfte, als HR-Verantwortliche genauso wie als CEO’s gelingt, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass unsere Tiger wirklich erfolgreich jagen können, dann könnte es sein, dass wir Hochleistungsorganisationen entwickeln, die auf Erfolg programmiert sind, auf mehr Erfolg als den, den wir ja vielleicht schon haben.

Die Frage ist weniger: Wie erfolgreich sind wir schon? Sondern vielmehr: Wie erfolgreich könnten wir tatsächlich sein, wenn wir die Potenziale aller Menschen in unserer Organisation mit 4-, 8-, oder auch 12-Zylindern, auf die Strasse des Wettbewerbs brächten.

Könnte es sein, dass wir dann die „Fast Lane“ quasi automatisch und dauerhaft gepachtet haben.

Über ein Assessment mit vielen Fragen, unter der Ägide von Don Clifton entwickelt (der Clifton Strengthsfinder – www.strengthsfinder.com), wirft ein Algorithmus ein Ranking der erwähnten 34 Talente aus, 

  • als Basis zur Reflexion eigener Talente und Stärken, 
  • als Anhaltspunkt für Führungskräfte, um einschätzen zu können, wieviel PS denn aktuell überhaupt auf die Strasse gebracht werden können und wo angesetzt werden muss, um vielleicht nicht genutzte Leistungsreserven auf die Strasse zu bringen
  • als hocheffizientes Tool, um im Teamkontext sehr schnell zu verstehen, warum ein Team aktuell in einem gegebenen Aufgabenkontext so und nicht anders agiert und was nötig ist, um Teamleistungsreserven auszuschöpfen
  • als Grundlage für hocheffizientes Stärkencoaching
  • und schließlich als Orientierung auf dem Weg zu einer Stärkenorganisation

Um es auf den Punkt zu bringen: Stärkenorientierung ist der Schlüssel, um genau da anzusetzen, wo menschliche Leistungsmotivation und Leistungsentwicklung ganz natürlich tagtäglich sich ereignet. Der Strengthsfinder ist die Basis des Motormanagements unseres Boliden Mensch und im weiteren auch unserer Racing-Teams und letztlich der gesamten Flotte (Unternehmen). 

Es beginnt mit dem Bewusstsein unser individuellen Stärken und was dann kommt, ist Tuning – im Coaching, im Entwickeln von Teamperformance und in der Entwicklung der Stärken der gesamten Organisation.

Für nachhaltige Leistungsentwicklung von Einzelnen, Teams und Organisationen ist also längst alles da. Wir sollten diesen Schatz einfach nur nutzen, oder? Sprechen wir drüber! Ich freu mich drauf.

weitere vertiefende Informationen zum Thema:

 

Der Schnupper-Workshop zur Stärkenorientierung:

Der Weg zur Exzellenz führt über unsere Stärken

Das Stärkencoaching

https://fuehrungstraining-workforchange.de/das-staerken-coaching-machen-sie-aus-sich-das-beste-das-sie-sind/

Der Weg zur Exzellenz führt über unsere Stärken

Und für Schnellentschlossene und Neugierige

Stärkencoaching buchen

Mehr zum Strengthsfinder, dem Stärkemassessment

https://www.gallup.com/cliftonstrengths/de/253595/home.aspx

Aktuelles aus der Gallup-Forschung, wo Stärken immer auch eine zentrale Rolle spielen

https://www.gallup.com/workplace/336935/wellbeing-at-work.aspx

Georg Pfreimer  .  25. Juni 2021