Outdoor-Training

work for change . Blog

Die Stärke “Tatkraft”

Das Gallup-Stärkenmodell beschreibt 34 Stärken, die in ihrer jeweiligen Reihenfolge, ihrem Ranking, die ganz persönliche und einzigartige Talent-Signatur eines Menschen abbilden. Diese Talente – wir sprechen von Stärken, wenn diese Talente genutzt und entwickelt werden – sind Voraussetzung und Basis für ein ganz spezifische Art, die Welt wahrzunehmen, sich intrinsisch zu motivieren und mit Freude in (Leistung-)Verhalten umzusetzen.
Und das Ganze mit Leichtigkeit und ganz natürlich, d.h. im Grunde unbewusst. Ausser wir machen uns das bewusst und nutzen dieses Bewusstsein, um immer mehr das Beste von dem zu werden, was bereits durch unser Stärkenprofil angelegt ist – wiederkehrende Gedanken-, Gefühls- oder Verhaltensmuster, die produktiv eingesetzt werden können. So sind Talente im Modell der Stärkenorientierung präzise definiert.

Und wir wollen hier diese Stärken betrachten so umsetzungsorientiert wie möglich.

Wir wenden uns jetzt der Stärke “Tatkraft”, englisch: Activator, zu. “Tatkraft” ist ein Einflusstalent. Die Intention ist also, Einfluss auf den Gang der Dinge auszuüben.

Was kennzeichnet das Talent Tatkraft?

Tatkraft kann assoziiert werden mit …
… mit den Hufen scharren: Wann legen wir endlich los? Mir wird hier viel zuviel geredet.
… reden ist Silber, Tun ist Gold
… ich liebe den PDCA-Zyklus – PlanDoCheckAct. Dann sehen wir schon, was funktioniert.
… ich werde anhand meiner Taten beurteilt und das ist gut so. Das stachelt mich an.
… ich bin bereit und lege jetzt los.
… wer etwas tut, macht Fehler, wer nichts tut, geht unter.

Warum ist Tatkraft wertvoll?

Menschen mit Tatkraft…

  • … bringen Dinge ins Rollen (katalytische Wirkung)
  • … stecken an und reißen mit
  • … halten die Handlungsenergie im Team hoch
  • … sind überhaupt für das Energielevel in ihrer Umgebung wichtig
  • … bleiben dran, auch wenn es schwierig wird und…
  • … nehmen dabei andere mit und schubsen diese schon mal (weil sie nämlich auch verdammt ungeduldig sein können).

Welchen Nährboden braucht das Talent “Tatkraft”?

  • … Einen angemessenen Handlungs- und Entscheidungsspielraum
  • … Gestaltungspotenzial z.B. in einer leitenden Funktion (Team, Projekt, Kampagne…)
  • … Erlaubnis, Risiken einzugehen

Welche Schattenseiten hat das Talent?

  • Manchmal macht zuviel Tatkraft blind. Leitplanken, die immer auch da sind, werden ungern wahrgenommen.
  • Es kann vorkommen, dass Tatkraft zu Aktionismus “entartet” – mit dem entsprechenden Konfliktpotenzial in der Kooperation und Kollaboration.
  • Tatkraft kann auch verpuffen, wenn ich diese nicht kommunikativ und strategisch auf den Boden bekomme; das entsprechende Frustpotenzial als Konsequenz.

Was das Talent Tatkraft  braucht, um sich zu seiner optimalen Ausprägung zu entwickeln.

Aus den 34 bei Menschen differenzierteren Stärken gibt es immer Talente, die assistierend zur Seite gestellt, einer Stärke erst zu ihrer vollen Wirksamkeit verhelfen. Nicht selten sind dies Stärken in einer Person zwar unter den Top 5 oder manchmal auch unter den Top 10, werden aber irgendwie übersehen, weil wir die Transparenz unserer Stärken-Signatur – wenn überhaupt – mehr intuitiv als bewusst zugänglich haben. Der Strengthsfinder (https://www.gallup.com/cliftonstrengths/de/253595/Home.aspx)  mit der Abbildung aller 34 in der Gallup-Forschung identifizierten Talente leistet hier im Coaching und in der Führung unschätzbare Dienste.
Ich nenne diese hier ins “Stärkenspiel” einzubringenden Talente und Stärken gerne Assistenzstärken®, ganz wie im Fussball. Die Abschlussqualität eines Spielers führt erst dann zum Erfolg, wenn ein anderer Spieler den “Assist” gibt, wie man heute so sagt 😉.

Für die optimale Wirksamkeit braucht “Tatkraft” an ihrer Seite

  1. Kommunikationsfähigkeit, ebenfalls ein Einflusstalent, assoziiert mit Umsetzung von Ideen in Sprache, nicht selten plastisch und attraktiv und vor allem auch moderierend.
  2. Strategie, ein Talent aus der Gruppe des “Strategischen Denkens”, assoziiert mit der Fähigkeit Ideen und Konzepte in alternative Vorgehensweisen umzusetzen, dem besten Weg zum Ziel; kreativ, einfallsreich und nachhaltig
  3. analytisch, ebenfalls aus der Gruppe des Talente “Strategisches Denken”, assoziiert mit der Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge logisch und umfassend zugänglich zu machen  und ich würde hier noch ein viertes “Assistent-Talent” mit hinzunehmen, das
  4. Einfühlungsvermögen als ein Talent aus dem Cluster “Beziehungsaufbau”. Denn, wenn Tatkraft richtig rennt, dann blendet sie u.U. aus, dass andere eben nicht so tatkräftig sind, noch Analyse brauche oder, oder, oder. Dabei ist es hilfreich, seine Antennen für die “Befindlichkeit” anderer zu kalibrieren, um rechtzeitig diese mitnehmen zu können. Vielleicht nicht “jeder”manns” Sache. Vielleicht schon eher jeder”fraus”, wenn man das so sagen kann.

Wir sehen auch hier wieder – und das zieht sich durch die effiziente Anwendung des Modells konsequent durch – es geht sozusagen um ein Talent- und Stärkenorchester, wo das Zusammenspiel den optimalen Klang und den Erfolg möglich macht. Und das ist auch immer der rote Faden im Stärkencoaching mit dem Ziel, das Beste zu werden dessen, was man “potenziell” schon ist. Den Blick auf die gesamte Talentsignatur zu richten und dann Wege und Strategien zu definieren, um mit mehr Freude und Leichtigkeit mehr Erfolg zu generieren – natürlich auch eine attraktive Herausforderung für stärkenorientiertes Führen.

 

Mehr zum Thema “Stärkenorientierung” finden Sie hier:

Der Ansatz „Stärkenorientierung“– Alle PS auf die Strasse bringen!

Das intensive 2-Tages-Stärkentraining: Stärken stärken – Schwächen schwächen

Das Stärkencoaching – erst schnuppern, dann geniessen. Stärken bewusst erkennen und optimal einsetzen. Das Beste von sich selbst werden!

 

 

Georg Pfreimer  .  15. Juli 2021