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Die Stärke “Zukunftsorientierung”

Das Gallup-Stärkenmodell beschreibt 34 Stärken, die in ihrer jeweiligen Reihenfolge, ihrem Ranking, die ganz persönliche und einzigartige Talent-Signatur eines Menschen abbilden. Diese Talente – wir sprechen von Stärken, wenn diese Talente genutzt und entwickelt werden – sind Voraussetzung und Basis für ein ganz spezifische Art, die Welte wahrzunehmen, sich intrinsisch zu motivieren und mit Freude in (Leistung-)Verhalten umzusetzen. Und das Ganze mit Leichtigkeit und ganz natürlich, d.h. im Grunde unbewusst. Ausser wir machen uns das bewusst und nutzen dieses Bewusstsein, um immer mehr das Beste von dem zu werden, was bereits durch unser Stärkenprofil angelegt ist.

Das Leben gleicht einer Reise, Silvester einem Meilenstein.
Theodor Fontane (1819 – 1898), dt. Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker

 

Sylvester ist für unser Talent heute eine schöne Metapher. Ein Meilenstein zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die einen beschleicht eine gewisse Melancholie darüber, dass schon wieder ein Jahr vergangen ist, die anderen können es kaum erwarten, das fortzuführen oder zu vollenden, was im abgelaufenen Jahr begonnen wurde und sind fühlen sich inspiriert von all den Möglichkeiten und Chancen, die da genutzt werden wollen.

Uns geht es hier natürlich genau um diese. Die Zukunft mit einer gewissen inneren positiven Spannung in den Blick zu nehmen oder einfach nur zu spüren, zählt im Modell der Stärkenorientierung von Gallup unter dem Begier “Zukunftsorientierung” zu den Strategietalenten. Die Stärke Zukunftsorientierung geht häufig einher mit konkreten Vorstellungen, was sein kann und löst eine inspirierte Gestimmtheit aus. Wenn diese auch noch kommuniziert wird, unterstützt von einer starken “Kommunikationsfähigkeit”, dann wird diese inspirierte Gestimmtheit zur Inspiration für andere.
Nichts schlimmer als Routine und Stillstand.

“Zukunftsorientierung” ist wie ein Theraband, das aus der Zukunft kommend einen Zug, einen Sog auslöst; auf dem Weg sein, sich plastisch vorstellen zu können, was sein kann und wird, elektrisiert von den Möglichkeiten und Chancen, den gegenwärtigen Zustand als Durchgangsstation und wenig bereit, sich allzu lange aufzuhalten oder aufhalten zu lassen.

Damit die Stärke “Zukunftsorientierung” zur vollen Geltung kommen kann…
… sollte sie bewusst in Planungs- und Strategieprozesse eingebunden werden.
… ist sie mit Aufgaben in Changeprozessen betraut, wo es eben genau darum geht, eine attraktive Zukunft zu entwerfen und andere zu inspirieren.
… braucht sie Raum und die Autorität, über Zukunft zu sprechen und ihre Vorstellungen in die Kommunikation über Zukunft exponiert einzubringen.
… sollte sie bewusst in Teams gefordert werden, wo der verengte Blick geweitet werden sollte.

Wir kennen das. Manchmal kommt es uns bei Mitmenschen oder Kolleg:inn:en so vor, als ob diese im Wolkenkuckucksheim wohnen. Für Mitmenschen, die eher Struktur, Routine und Beständigkeit zu haben sind, scheint jemand mit einer “Schwadronierenden Zukunftsorientierung” manchmal die Realität aus dem Auge zu verlieren. Was durchaus passieren kann. Die Anschlussfähigkeit der Zukunft an die Gegenwart mach für die Stärke “Zukunftsorientierung” kein Ding zu sein, wohl aber für andere Zeitgenossen, in der Konsequenz, dass diese Träumer nicht ernst genommen werden. “Das geht nicht”, “das haben wir noch nie so gemacht”, “das haben schon ganz andere probiert” und was hier noch so alles zu hören ist, wenn Zukunft zu wenig anschlussfähig kommuniziert wird.

Aber dafür ist dieses Talent zu wichtig, als das wir das so belassen könnten. Wir brauchen andere Stärken als Assistenz, damit auch noch die größten Zauderer und Skeptiker sich mit auf den Weg in die Zukunft machen.

Was also braucht es, damit “Zukunftsorientierung” wirklich inspirierend und überzeugend Handlung, ja manchmal Euphorie und eine Menge Aufbruchsenergie auslöst?

“Es gibt nichts Gutes, außer man tut es” – spricht die “Tatkraft“, die Stärke, die als “Durchführungstalent” “Nägel mit Köpfen macht”. Aus inspierenden Vorstellungen konkrete, erfahrbare Schritte, die dann die Zukunft als Möglichkeit erlebbar machen und Motivation und Gefolgschaft sichern.

Die schon erwähnte “Kommunikationsfähigkeit”, ein bedeutende Stärke im Cluster “Beziehungsaufbau” braucht es unbedingt, um die Zukunft in den begehrlichsten Farben zu malen und diese sinnvoll, vorstellbar und erstrebenswert erstehen zu lassen. Kommunikationsfähigkeit im Kontext “Zukunftsorientierung” triggert Menschen mit starker “Vorstellungskraft”, das strategische Talent, das von Ideen fasziniert, Zusammenhänge und Wege erkennt.

Wir sehen, Stärkenorientierung hat eine enorme inhärente Dynamik, wie ein Orchester, das ein komplexes sinfonisches Stück spielt, wo z.B. die Violine das Fagott braucht, um eine ganz bestimmt Stimmung perfekt zum Ausdruck zu bringen.

Im intensiven Coaching-Prozess wird diese Dynamik von mal zu mal bewusster, im Erkennen eigener Stärken und Talentdynamiken, aber auch im vertieften Verstehen, wie optimale Leistung, vor allem auch im Team entsteht.

 

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Georg Pfreimer  .  17. September 2021