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Die Stärke “Ideensammler”

Das Gallup-Stärkenmodell beschreibt 34 Stärken, die in ihrer jeweiligen Reihenfolge, ihrem Ranking, die ganz persönliche und einzigartige Talent-Signatur eines Menschen abbilden. Diese Talente – wir sprechen von Stärken, wenn diese Talente genutzt und entwickelt werden – sind Voraussetzung und Basis für ein ganz spezifische Art, die Welte wahrzunehmen, sich intrinsisch zu motivieren und mit Freude in (Leistung-)Verhalten umzusetzen. Und das Ganze mit Leichtigkeit und ganz natürlich, d.h. im Grunde unbewusst. Ausser wir machen uns das bewusst und nutzen dieses Bewusstsein, um immer mehr das Beste von dem zu werden, was bereits durch unser Stärkenprofil angelegt ist.

 

“Eine ganze Milchstraße von Einfällen.”

Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus

 

Das ist eine treffende Beschreibung von Lichtenberg für den Prozess, den Menschen, mit dem starken “strategischen Talent” “Ideensammler” sehr gut kennen.

Sie gehen durch Ihren Tag…

… immer unbewusst auf der Suche, wieviel faszinierende Dinge es überall gibt, die es lohnt, gesehen, wertgeschätzt und gesammelt zu werden. You’ll never know, wann Du das wieder brauchen kannst, was Dir da grade wie zufällig über den Weg läuft. Von wegen zufällig. Andere würden all das, was eine Ideensammlerin ganz natürlich wahrnimmt, nicht sehen,
… immer mit einem unbewussten Fokus darauf, diese Ideen mit anderen zu teilen und damit hilfreich zu sein. Manchmal kann es sogar sein, dass jemand, der auf der Suche nach Lösungen ist, den Hinweis bekommt: Geh doch zu der und der oder zu dem und dem, da könntest Du fündig werden. Und wenn man das dann macht, dann passiert es, dass der Ideensammler sagt. “Ach ja, da habe ich kürzlich etwas gelesen, gesehen, gehört. Warte, ich hab’s gleich”. Und dann kramt sie wertvolle Informationen aus irgendwelchen der Unmengen an Verzeichnissen auf irgendwelchen Festplatten, Clouds oder auch aus einer Ablage hervor und nicht selten passt das dann.
… mit der Haltung, dass es immer irgendwo etwas zu finden gibt, das man vielleicht mal brauchen kann. Und wenn man das nicht wirklich strukturiert aufbewahrt, könnte man irgendwann in die Verlegenheit kommen, entweder anderen nicht hilfreich sein zu können oder selbst etwas nicht im Zugriff zu haben, was man dann dringend braucht.

Wie und wo blüht diese Stärke und liefert seiner Besitzerin ein stetiges Flowgefühl?

  • Wenn es Bestandteil der Aufgabe ist, zu recherchieren, ein umfassendes Bild von irgendetwas zu kreieren und dafür auch noch Zeit zu haben, um sich in ein Gebiet zu vertiefen und alles in Erfahrung zu bringen, was irgendwie von Bedeutung sein könnte.
  • Wenn es wichtig ist, einen Überblick zu behalten oder diesen – auch für andere – sicherzustellen, d.h als eine Art Knowledge Officer zu fungieren.
  • Wenn sie in ihrem favorisierten Wissensgebiet tätig ist.
  • Wenn es Rahmenbedingungen gibt, wo Ideen und Wissen leicht zugänglich und auch leicht zu organisieren ist.

 

Und natürlich, Stärken, wenn Sie unreflektiert “ausgelebt” werden, wenn sie sich einfach so austoben, generieren auch so etwas wie “Kollateralschaden”:

  • Eine ungezügelte, unbalancierte Stärke “Ideensammler” braucht oder verbraucht Zeit, wenn man”selbstvergessen” sich dem steten Fluss faszinierender Ideen hingibt. Sammeln um des Sammelns willen.
  • Ideen sammeln ohne Idee, wie man diese verwerten kann, kann auch als Vergeudung von Potenzialen enden.

Das bringt uns direkt zu unseren Assistenzstärken, die diese Stärke voll zur Geltung kommen lassen und sozusagen stetig weiterentwickeln. Denn das, was da passiert ist ja in höchstem Maße wertvoll. Je mehr wir wissen, umso mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Qualität dessen, was wir zu tun und zu entscheiden haben, stetig steigt.

Was es also braucht ist das Talent “Fokus“. Wir schauen also in die Stärkensignatur und prüfen, wieviel davon an welcher Stelle wie in das Ideen sammeln einfließen sollte. Ziele und Prioritäten sind hier die Zauberformel.
Das Talent “Arrangeur” assistiert schließlich in Sachen “organisieren”, Ideen in einen logischen Zusammenhang für eine geordnete Umsetzung bringen. Und es ist – wenn wir unser Stärkenmodell aus einer Teamperspektive betrachten – nicht entscheidend, dass wir mit – vielleicht viel (zuviel?) Aufwand das Talent “Arrangeur”, das möglicherweise ziemlich weit hinten im Ranking unserer 34 Talente sich befindet, nach vorne pushen. Manchmal ist es schlauer, mit einer Kollegin zu kooperieren, die diese Stärke ganz weit vorne hat. Sozusagen “Ideensammler” trifft “Arrangeur”. Da kann was vorangehen.
Vorstellungskraft” kann hier auch noch nützlich sein, weil sie auf der einen Seite von Ideen fasziniert ist und diese auf der anderen Seite in einen Zusammenhang bringen und damit die Umsetzung vorstrukturieren kann.

Das Spiel mit Stärken kann also seine Dynamik entfalten, in uns und in der Kollaboration. Deswegen ist es ja auch immer interessant, im Stärkenmodell die Teamperspektive einzunehmen und das Team auf den Weg zum HighPerformance-Team zu bringen.

 

Mehr zum Thema “Stärkenorientierung” finden Sie hier:

Der Ansatz „Stärkenorientierung“– Alle PS auf die Strasse bringen!

Das intensive 2-Tages-Stärkentraining: Stärken stärken – Schwächen schwächen

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Georg Pfreimer  .  14. September 2021